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Reizdarmsyndrom

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Die Wirkung verschiedener Ballaststoffe im Hinblick auf das Reizdarmsyndrom

Stoffwechselwirkung
Ein Ballaststoffgehalt der Nahrung von cirka 30 g pro Tag ist für den gesunden Erwachsenen wünschenswert und bei einer vollwertigen Ernährung auch leicht zu erreichen (vergleiche hierzu die Informationsseite zu Ballaststoffe). Für jemanden mit Reizdarmproblematik ist es besonders wichtig dieses Ernährungsthema sehr ernst zu nehmen. Der Effekt der Ballaststoffzufuhr basiert im Wesentlichen auf einer Vermehrung des Stuhlvolumens. Die Ballaststoffe stimulieren dabei  sowohl unspezifisch als auch spezifisch die Stoffwechseltätigkeit der Darmflora. Zudem binden sie vermehrt Gallensäuren und tragen zur Reduktion toxischer Eiweißabbauprodukte im Darmtrakt bei. Durch die genannten Mechanismen unterstützen sie die Darmgesundheit.

Welche Arten von Ballaststoffen werden unterschieden?

  • Wasserunlösliche Ballaststoffe oder Faserstoffe: Sie kommen in der Kleie verschiedenster Getreidearten (Weizen, Hafer Gerste, Soja), aber auch in den äußeren Schichten von Obst, Gemüse und Samen bzw. Nüssen vor. Hauptsächlich tragen sie zur Erhöhung des Stuhlvolumens und zur Anregung der Darmperistaltik bei. Zudem wird durch ihre Stoffwechselprodukte der pH des Umgebungsmilieus gesenkt, was wiederum dem Wachstum der Milchsäure- und Bifidobakterien zu Gute kommt. Insbesondere beim Obstipation dominierten Reizdarmsyndrom ist ihr Einsatz sehr wichtig.
  • Wasserlösliche Ballaststoffe oder schnell fermentierbare Ballaststoffe wie Pektine, Gummis, Schleimstoffe und Speicherpolysaccharide finden sich in vielen Obstsorten aber auch in Hafer, Gerste und Hülsenfrüchten, Guarkernmehl (im Reformhaus oder in der Apotheke in isolierter Form erhältlich) und indischen Flohsamen (Psyllium, in der Apotheke erhältlich). Sie beginnen bereits in den oberen Kolonabschnitten unspezifisch die Stoffwechseltätigkeit der Darmflora zu steigern. Anmerkung: Sollten Sie Hülsenfrüchte oder Guarkernmehl momentan nicht gut vertragen, versuchen Sie diese Ballaststoffe zu späteren Zeitpunkten immer wieder einmal.
  • Resistente Stärke wird von Verdauungsenzymen nicht gespalten und gleicht daher in ihren Eigenschaften den wasserlöslichen Ballaststoffen. Natürlicherweise findet sie sich im Reis, in Hülsenfrüchten, in Knollen und vielen Getreidesorten sowie Bananen. Beispielsweise erhöht sich der Gehalt an resistenter Stärke in der Kartoffel durch das Abkühlen.
  • Oligosaccaride fördern in tieferen Darmabschnitten die für die Darmgesundheit wichtigen Bifido- und Milchsäurebakterien in ihrem Wachstum. Bis hin zum Kolon haben sie auf die Bakterienzusammensetzung einen positiven Einfluss. Wegen dieser Eigenschaften werden sie als Präbiotika bezeichnet. Natürlicherweise finden sich Oligosaccharide in verschiedensten Pflanzen wie z.B. Rüben, Chicoree, Knoblauch, Spargel, Zwiebel oder Sojabohnen. Zur therapeutischen Anwendung bzw. zur Nahrungsergänzung  ist das Oligosaccharid Inulin in Reformhäusern und Apotheken in isolierter Form erhältlich. Achtung: liegt Fruktose - Intoleranz vor sollte das Inulin, ein Fruktooligosaccarid innerhalb der Ernährung gemieden werden.


last update 01/2012  eigene Veröffentlichungen   Stichwortverzeichnis VDOe zertifiziert Lebenslauf verwendete Literatur © Bettina Schwiegelshohn seit 2001